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Ignis Noctem

Jahr 20 N.D.E. / 21 N.D.E.

 

An einem schicksalhaften Tag kreuzten sich die Pfade von Hymir und Guts, dem Heerführer des Ordens Ignis Noctem. Guts, auf einer Mission von größter Wichtigkeit, begegnete dem verstörten Nordmann, der die leblose Gestalt einer Frau in seinen Armen hielt. Guts’ erster Gedanke war, dass der imposante Nordmann ein Skarge sein müsse – ein Feind, der das Blut vergossen hatte.

 

Mit entschlossenem Griff und dem Befehl, den mutmaßlichen Skargen zu ergreifen, griffen Guts und seine Gefährten Hymir an. Doch überwältigt von Trauer und geschwächt, bot Hymir nur geringen Widerstand. Ein letztes Aufbäumen seines Zorns, ein verzweifelter Versuch, sich auf Guts zu stürzen, mündete jäh in einem Zusammenbruch.

 

In dem alten Vorposten von Crystal Mea, der von Magie erfüllt war, trafen sich Tycota, Luna, Atamir und Rovena. Sie haben sich auf die Reise dorthin gemacht, um sich mit den anderen zu treffen.

 

Als sie dort ankamen, versammelten sie sich auf dem zentralen Platz, um ihre Pläne zu besprechen. Atamir trat vor und hielt eine kleine Ansprache. Er ermahnte die anderen zur Wachsamkeit und zur Einigkeit in der Herausforderung, auf die sie in Crystal Mea treffen könnten.

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Doch bevor sie ihre Pläne weiter vertiefen konnten, erschienen plötzlich ihr alter Feind Shadow vor ihnen. Shadow, mit seinen finsteren Augen und seinem eisigen Blick, versteinerte die Gruppe mit einem einzigen Zauber. Kenai, der leicht verändert wirkte, irgendwie mächtiger und kaum wiederzuerkennen trat aus dunklem Nebel zu Shadow und erschuf eine undurchdringliche Barriere um sie herum.

 

„Das ist erst der Anfang“, zischte Shadow düster, während Kenai die Vier verspottete. Doch die Zeit war noch nicht gekommen. Kenai und Shadow verschwanden wieder in einem Nebelschleier.

 

Mit ihnen verschwand auch wieder die Barriere und die Gruppe diskutierte, was es damit auf sich haben könnte.

 

Erleichtert darüber, dass nichts Schlimmeres passiert ist, begaben sie sich in die örtliche Taverne, der Ignis Fortuna. Sie stießen mit dampfenden Bechern an und tauschten Geschichten über ihre Abenteuer und die neuentdeckten Feinde aus.

 

In der Dunkelheit lauerten noch viele Gefahren, doch die Freundschaft und die Entschlossenheit der Gruppe waren stärker als jede finstere Macht, die sich ihnen in den Weg stellen mochte.

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Als Hymir sein Bewusstsein wiedererlangte, fand er sich gefesselt wieder – eingesperrt in einem Gefängnis. Die eisernen Stäbe umschlossen ihn kalt, und der Ort seiner Gefangenschaft trug den Namen Crystal Mea.

 

Als der Ordensanführer Azrael van Houten hinzutrat, begann ein düsteres Verhör. Hymir, fest entschlossen seine Unschuld zu beweisen, erzählte seine Geschichte unter den argwöhnischen Augen von Guts. Auf Azrael‘s Geheiß wurde der Leichnam der Frau, die Hymir bei sich trug, herbeigeschafft. Überwältigt von Trauer, brach Hymir in Tränen aus und rief immer wieder den Namen „Elisabeth“. Der Name seiner Frau, dessen Leichnam er bei sich trug, wie sich später herausstellte. Ohne weiteren Widerstand suchte Hymir die Hilfe des Ordens. Nach einer eingehenden Beratung entschied Azrael, Hymir freizulassen und ihn als Gast aufzunehmen – jedoch unter ständiger Aufsicht.

 

Soul hatte Luna gebeten, an diesem Nachmittag wieder zu ihm zu kommen. Er sprach nicht aus eigenem Antrieb, sondern im Namen der Seele von Itarus selbst, die einen weiteren Dialog wünschte. Luna näherte sich dem Seelenspiegel mit einem Gefühl aus Erwartung und Zweifel, wie es ihr geheißen worden war. Ihre Begegnung mit der Seele von Itarus begann zunächst wie die vorherigen: Alles erschien normal, Souls Magie erfüllte die Umgebung, und der Spiegel enthüllte seine Geschichte.

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Doch dann, als hätte jemand ein Tuch weggezogen, wandelte sich die Szene im Spiegel dramatisch. Statt der erhofften sanften Gestalt von Itarus tauchte Kenai auf, seine Worte wie Messer. Er verhöhnte Luna, wie töricht und unglaublich einfältig sie sei zu denken, sie könne eine "van Houten" sein, die Schwester von Azrael und Atamir. „Du bist leicht zu täuschen“, lachte er, und seine Worte trafen Lunas Seele wie Peitschenhiebe.

Überwältigt von diesen zerstörerischen Worten, sackte Luna zusammen, eine Gefangene ihrer eigenen Gefühle. Wut loderte in ihr auf, heiß und verzehrend, eine Wut, die sich nicht nur gegen Kenai richtete, sondern auch gegen Soul, den sie nun für einen Verräter hielt. In diesem Moment des Leids und der Einsicht fühlte Luna sich hintergangen, nicht nur von Kenai, der es geschafft hatte, sie alle zu hintergehen – den ganzen Orden, Soul, jeden Einzelnen –, sondern auch von ihrem eigenen Herzen, das ihr nun schwer und betrogen vorkam.

Dieser Tag sollte als der Augenblick in die Geschichte eingehen, in dem Lunas Leben eine dramatische Kehrtwendung machte. Die Wahrheit schlug hart und unerwartet durch die Trugbilder, die sie eingehüllt hatten.  Es war ein Einschnitt, der ihr Leben für immer umkrempeln würde.

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An dem wunderschönen sonnigen Nachmittag, als die Ordensmitglieder gemeinsam den Tag in der Taverne genießten, betrat der im schwarzen Gewand gekleidete Soul, den Schankraum.

Soul setzte sich direkt gegenüber der jungen Hexe Rovena Pendergast und fragte sie welcher Tag heute wäre.
Erst war Rovena überfordert mit dieser Frage, doch nach und nach realisierte sie, worauf Soul hinauswollte. Doch bevor sie antworten konnte, erklang die Stimme ihrer verstorbenen besten Freundin Bronwyn. Bronwyn erzählte, dass es ihr zweiter Todestag sei und dass sie sich Sorgen um Rovena machte und mit Hilfe von Soul, helfen könnte.

 

Rovena, die ihre Freundin über alles vermisste, brach nach ihren Worten in Tränen aus und war völlig sprachlos.

 

Soul, der das Reden übernahm, erzählte Rovena, dass er nach langer Zeit alle aufgespürt hatte, die mit Verrat an ihnen und den Mord von Bronwyn zu tun hatte und legte feierlich deren Seelen inklusive des Mörders auf den Tisch. Rovena fühlte bei dem Anblick sowas ähnliches wie Befriedigung. Doch das war noch nicht alles, er legte die strahlend blaue Seele von Bronwyn auf den Tisch und meinte, dass all ihre Kraft auf sie übergehen würde. Das war Bronwyn‘s letzter Wunsch vor ihrem Tod.

 

Völlig überwältigt von ihren Gefühlen, umarmte Rovena immer noch weinend Soul vor Dankbarkeit. Dann verschwand Soul, wie er kam, völlig lautlos.

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Luna vernahm etwas später, eine ihr bereits bekannte Stimme. Sie folgte ihr durch ein Portal. Auf der anderen Seite angekommen befand sie sich in North Light, in der schwarzen Kirche. Die Stimme, der sie gefolgt war, verdunkelte sich und Shadow trat aus der Finsternis hervor. Hinter ihr kam Kenai zum Vorschein. Es kam zu einer Unterhaltung, in der es darum ging, dass der Orden ihr vieles verschwieg und um das, was sie will. Luna will nicht mehr schwach sein und mit Shadows Hilfe, wird ihr Siegel gebrochen. Neue Magie wird in ihr frei gesetzt, die sie aber noch nicht beherrschen und bewältigen konnte. Kenai bot ihr einen Stein an, womit sie ihr Mana stabilisieren kann. Sie ging mit ihm einen Packt ein. Solange sie den Stein bei sich hat, hat sie die Kontrolle über ihr Mana, aber sollte sie ihn nicht bei sich tragen, so erleidet sie Schmerzen. Kenai bat Luna an, ihre neu gewonnene Stärke an ihm zu demonstrieren. Luna wirkte ein Geschoss, aber sie traf nur eine Illusion. Danach kehrte sie zurück durchs Portal. Benommen ging sie zur Taverne und brach vor Erschöpfung, kurz vor der Taverne, zusammen.

 

 

In der lebhaften Taverne, wo das Lachen der Gäste mit dem Klang klirrender Gläser und dem Summen der Unterhaltungen verschmolz, saßen sie alle beisammen. Die Stimmung war gelöst, als Rovena die Frage stellte, die schon seit Stunden auf ihren Lippen lag: "Hat die Erste Fledermaus ihre Flügel schon ausgebreitet?" Die Bestätigung brachte ein erleichtertes Lächeln auf das Gesicht der Hexe, und Rovena beschloss, eine Pause im Freien zu machen, um ein paar Kräuter zu sammeln.

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Sie seufzte innerlich, als sie bedachte, dass sie vorher noch ein paar Dinge loswerden musste, die sie von Atamir erhalten hatte, um endlich Ruhe zu haben.

 

Der Abend lag sanft über dem Land, als Rovena durch die duftenden Wälder streifte und die heilenden Kräuter des Waldes pflückte. Ihre Gedanken waren ruhig, als sie sich umdrehte und plötzlich Kenai vor ihr stand, sein Blick voller Boshaftigkeit und Dunkelheit.

"Du wusstest, dass wir uns wiedersehen würden", sagte er mit einer Stimme, die wie ein Flüstern durch die Dunkelheit zog. Bevor Rovena reagieren konnte, zwang er sie mit einem bösartigen Zauber, eine giftige Pflanze zu essen, die ihre Lungen sofort zu füllen begann und sie qualvoll erstickte. Stunden vergingen, bis der Orden sie schließlich tot auf dem Waldboden fand. Doch Luna erinnerte sich an Rovena‘s Worte und entschied, alles zu tun, um sie zurückzubringen. Sie trugen Rovena zu ihrem Baumhaus, einem Ort voller Geheimnisse und uralter Magie. Dort, in den tiefen Kellergewölben, begannen die Kristalle grün zu pulsieren, als ob sie auf etwas warteten. Ein uralter Zauber wurde aktiviert, und Rovena erwachte wieder zum Leben. Doch der Preis für diese Wiederbelebung blieb ungewiss, während die Dunkelheit um sie herum lauerte. Mit einem entschlossenen Blick entfachte Rovena ein Feuer, das den Baum in Flammen hüllte und den Orden Ignis Noctem in Schock versetzte. Denn das Baumhaus war nicht nur ihr Zuhause, sondern ein Symbol der Hoffnung für Rovena. Als die Flammen verzehrten, was einst war, kehrten sie schließlich nach Hause zurück, glücklich, dass es der kleinen Hexe gut ginge.

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Doch während sie sich um Rovena’s Genesung kümmerten, gab es im Orden jemanden, der ein düsteres Geheimnis hütete. Atamir, der Bruder Azrael’s, Herrscher des Feuers hatte bei seinen Forschungen über die Nekromantie etwas entdeckt, etwas Dunkles, das das er vor den anderen verbarg.

Vor vielen Jahrzehnten war Atamir einen Bund mit dem Gebieter der Totenwelt, Alistair Saphiros, eingegangen. In einer Notlage und in Angst um den Orden hatte Atamir zugestimmt, dem Herrn der Schatten einen Teil seiner Seele zu opfern, um die Kraft zu erlangen, die er zum Schutz des Ordens benötigte. Als die Gefahr für den Orden immer drängender wurde und die Schatten des Unheils sich über Crystal Mea ausbreiteten, fasste Atamir einen kühnen Entschluss. Er beschloss, das mächtige Ritual des "Hüter-Seelenodems" durchzuführen, dass er in den alten Schriften des Ordens gefunden hatte. Doch dieses Ritual sollte er heimlich und ohne das Wissen seines Bruders Azrael vollziehen, um ihn nicht zu involvieren und um den Bund mit Alistair zu verbergen. Atamir begab sich allein in die tiefen Minen von Crystal Mea, an einen Ort, wo die Grenzen zwischen den Welten schwach waren und der Zugriff auf den Äther besonders stark war. Genau an dieser Stelle, wo einst "Itarus Feuer" niederging, bereitete er den Ritualkreis vor. In der Finsternis der Mine malte er die uralten Zeichen und Runen, die die Basis des Rituals bildeten. Der Bund mit Alistair war besiegelt, und Atamir war bereit, sein Opfer zu bringen. Doch er wusste, dass sein Opfer nicht vergeblich sein würde. Nur das Fragment seiner Seele, das als Seelensplitter in seinem Körper bleiben sollte, würde von ihm in dieser Welt

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zurückbleiben. Als die Zeit gekommen war, löste sich seine Seele und schlug in den Ätherzugang ein, um eine mächtige magische Barriere zu erschaffen.

 

 

Diese Barriere sollte Crystal Mea vor den dunklen Bedrohungen schützen, die den Orden bedrängten: Untote, verfluchte Wesen, Verfemte, dunkle Kreaturen und Schattenmagie. Doch während Atamir's Seele in den Äther drang, kehrte ein Teil von ihr zusammen mit der von Alistair in seinen Körper zurück, um die Barriere zu bewahren. Es war ein Moment der Erlösung und des Friedens für Atamir, denn er wusste, dass sein Bruder, seine Schwester und alle Mitglieder des Ordens nun in Sicherheit waren. Doch auch er selbst war dem Frieden näher denn je zuvor. In seinem Abschiedsbrief an seinen Bruder Azrael bat Atamir darum, dass Alistair sein Zimmer im Orden beziehen dürfe und ein Teil des Ordens sein solle - so wie er es immer gewesen war. Es war ein letzter Akt der Liebe und Fürsorge für seinen Bruder, der den Schutz des Ordens über alles andere stellte.

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