






Fran, eine Schurkin, die einst aus Not und Überlebenswillen die Kunst des Verborgenen perfektionierte, ist heute eine treue Kämpferin des Ordens. Gezeichnet von einem Ritual, das ihren Geist mit der List und Geschicklichkeit eines Fuchses verschmolz, trägt sie nun sowohl die Gestalt als auch die Instinkte eines Fuchs-Hybriden. Ihre Vergangenheit ist geprägt von Dunkelheit und Entbehrung, und doch hat sie nie den Glauben daran verloren, dass es einen Weg aus den Schatten geben könnte. Mit scharfen Augen, flinkem Verstand und der Eleganz eines Raubtieres kämpfte sie sich durch das Land
Bevor Fran zum Orden kam, streifte sie durch die Wälder Mitrasperas, auf der Suche nach etwas von dem sie selbst nicht wusste, was es war. Seitdem sie ein Teil des Ordens ist, gibt sie alles dafür ihre neue Familie zu beschützen und unterstützen. Um dies zu erreichen, ließ sie sich, unter hartem Training, als Späher ausbilden. Um ihre eigene Kraft zu stärken unterzog sich Fran einem Ritual zur Tierverwandlung. Seither lebt sie als Fuchs-Hybrid unter dem Banner des Ordens.
Ein kleines Dorf am Rande eines großen Waldes, welches so voller Leben war. Für Außenstehende und Reisende ein kleines Paradies. Überall blühten Pflanzen und Lavendelfelder umgaben dieses kleine Fleckchen Erde. Es duftete herrlich und lud zum Bleiben ein. Die Menschen dort waren nett und zuvorkommend und alles schien in Ordnung. Kinder die lachend in der Gegend umher liefen und spielten, so wie es Kinder nun einmal taten. Unter ihnen zwei identische Mädchen die kaum auseinander zu halten waren. Alle Mädchen dieses Dorfes hatten weiße Kleider und die älteren trugen Blumenkronen auf ihrem Haupt. Tanzend, singend und voller Leichtigkeit liefen sie alle durch dieses Paradies. Jeder der sie sah wurde von Glückseligkeit überflutet. Sobald die Nacht herein brach konnte man über den Lavendelfeldern den klaren Sternenhimmel sehen, der einlud zu träumen. Träumen von anderen Orten, von anderen Menschen und davon frei zu sein. Jahr für Jahr verging und jedes Jahr verschwanden wieder ein bis zwei der Mädchen aus diesem Dorf. Wohin sie gingen? Die Zwillinge wussten es nicht. Sie hatten lediglich Jahr für Jahr ein paar Spielkameraden weniger. Es kam der Tag da waren nur noch sie und drei andere Mädchen übrig. Das neunte Jahr seit ihrer Geburt war angebrochen und es sollte alles nie mehr so sein, wie es vorher war.
Die eine Schwester, gebrochen durch die Übergriffigkeit eines Jungen und der Pein ihres Vaters und die andere kämpfend dafür, dass ihrer Schwester kein Haar gekrümmt wurde.
Gefoltert, gequält, geheilt und das nur um von vorne zu beginnen. Das war ihre Kindheit. Geprägt durch den immer weiterwachsenden Hass gegenüber den Dorfbewohnern und ihres Vaters, der dies alles veranlasste. So oft wünschte sie sich er würde es endlich zu Ende bringen, doch tat er es nicht.
Zwangsheirat basierend auf Menschenhandel. Ein gutes Sümmchen für ein heiratsfähiges Mädchen im jungen Alter war attraktiver. Auch Violet sollte davon nicht verschont bleiben. Ihre Zwillingsschwester war außen vor, denn hatte sie ohne ihre Jungfräuligkeit keinen Wert mehr und musste auf der Straße versauern. Bevor sie an der Reihe war, half sie ihrer Schwester Fran über die Runden zu kommen, indem sie ihr immer wieder Essen gab. Statt es zu essen brachte Fran es immer wieder zu ihrem betrunkenen Vater, der sie jedes Mal davonjagte und sie wieder einmal nichts zu sich nahm.
Eines Tages wurde er so wütend, dass sein Zorn ihn dazu brachte die Schwester, welche auf der Straße lebte, vor ihren Augen tot zu prügeln. Das Blut floss den sandigen Weg hinab und saugte sich in den Boden. Unfähig etwas zu tun, rannte die andere fort. Weg von dem Dorf, hinein in den Wald und voller Angst in die Dunkelheit. Als sie nicht mehr konnte und ihre Beine sie nicht mehr trugen brach sie zusammen und weinte. Hatte sie doch gerade erst gesehen, wie ihr Vater ihre eigene Schwester tötete. Schuldgefühle übermannten sie. Verzweiflung breitete sich in ihr aus und brannte in ihrer Seele. Das war der Moment, wo das Chaos seinen Lauf nahm. Ein Wesen erschien ihr. Ein schwarzer Hund, so groß wie ein Bär. Mit Augen so rot wie Rubine und sein Fell, das dunkler, als die Dunkelheit selbst war. Beinahe sah es aus, als wäre es aus Schatten, die tanzend von sich selbst verschlungen wurden. Wie Rauch, der verschwand und wiederkehrte. Ein Wesen, das so furchterregend war, dass selbst der lauteste Schrei in sich zusammenfallen und von der Stille verschlungen werden würde. Das Mädchen kauerte sich zusammen. Entsetzt und kraftlos starrte sie die Bestie an. Sie sprach zu ihr. Um Violet vor sich selbst zu schützen und das Schicksal zu umgehen raubte es ihre Erinnerungen, mit dem Versprechen sie ihr eines Tages wieder zu geben, wenn sie dazu bereit wäre es tragen zu können. Sie fiel in Ohnmacht.
Es wurde hell und in ihrer Nase kitzelte es. Schnaubend richtete sich das Mädchen auf und sah sich um. Ein Farn hatte sie geweckt, indem er ihre Nase streifte. Sie wusste, was ihr Dorf ihr angetan hatte und sie wusste, dass sie wiederkehren und Rache üben würde. Doch das, was fehlte und von dem sie nichts wusste....
„Und so werde ich mich auf die Reise begeben. Allein. So wie ich es immer war. Meinen Namen lege ich ab, damit ihr mich nicht findet. Von heute an soll mein Name Fran lauten.“, sprach Violet. Die Ältere von beiden, die überlebte und nicht wusste, dass es eine Jüngere gab.
So trug es sich zu, dass Fran über die Jahre hinweg lernen musste, wie man in den Wäldern überlebte, jagte und sich verstecken konnte. Mehr oder weniger erwischte sie ein paar Mal einige giftige Pilze, wodurch sie eine leichte Immunität dagegen entwickelte.
Irgendwann gab es nichts mehr zu jagen. Sie war dem Tode nahe. Sie traf auf drei Gestalten, die sie mit zu sich nahmen. Mit in die Castra Arcana. Der Heimat des Ordens Ignis Noctem.

